„Aktuelles – KitaPolitikTage“ vom 23.05.2023
Der offene Brief des Bildungsbereiches der Stiftung Pfennigparade ist Auslöser für eine bayernweite Kampagne freier Kita-Träger unter der Federführung des Paritätischen Landesverbandes Bayern – #KitaPolitiktage. Die Kampagne startet am 01. Juni, am Internationalen Kindertag, und endet am 20. September 2023, dem Weltkindertag.
Die Inklusiven Kinderhäuser der Pfennigparade und ein Bündnis aus freien Kita-Trägern unter der Federführung des Paritätischen Landesverbandes Bayern gehen in die Offensive mit einer bayernweiten Kampagne – #KitaPolitikTage.
- gegen Fachkräftemangel
- für eine sichere und hochwertige frühkindliche Betreuung
- für eine gesicherte Finanzierung von Aus- und Weiterbildung – auch berufsbegleitend
- für eine Reformierung der Anerkennung in- und ausländischer Berufsabschlüsse aus Pädagogik und Pflege
Teilhabe und Chancengleichheit
Als erster Bildungsort ist Kindertagesbetreuung ein wichtiges Element zur Sicherung von Teilhabe und Chancengerechtigkeit für Kinder und Familien. Das gesamtgesellschaftliche Ziel der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann nur durch eine qualitativ hochwertige Kindertagesbetreuung gewährleistet werden. Denn Familien, Kinder und auch die Wirtschaft brauchen verlässliche Einrichtungen, damit beide Elternteile einer Erwerbsarbeit nachgehen können. Gleichzeitig haben Kinder das Recht auf einen sicheren Ort, an dem sie sich gemeinsam weiterentwickeln und gefördert werden. Um das zu gewährleisten, sind für die Mitarbeitenden und Träger von Kindertageseinrichtungen gute Rahmenbedingungen unerlässlich, damit sie einerseits den Beruf bis zum Renteneintrittsalter ausüben und andererseits Krippen, Kitas und Horte auskömmlich betreiben können.
Die Realität ist eine andere
In ganz Bayern steht der Bereich der frühkindlichen Bildung vor großen Herausforderungen. Um diese zu behandeln, bedarf es entschlossenes politisches Handeln. Mit den KitaPolitikTagen startet ein breites Bündnis von freien Trägern unter der Federführung des Paritätischen in Bayern eine bayernweite Kampagne, die einerseits auf die Leistungen aller Mitarbeitenden in Kindestageseinrichtungen aufmerksam macht und andererseits mit der Politik den Austausch sucht. Politiker*innen und Kandidierende für die Wahlen zum Bayrischen Landtag haben bis Mitte September die Gelegenheit, sich selbst ein Bild zu machen von der pädagogischen Arbeit in den bayrischen Krippen, Kindergärten und Horten – und werden zu Hospitationen in Kitas in ihrem Stimmkreis eingeladen.
Stimmen zur Kampagne
Zum Start der Kampagne fordert Margit Berndl vom Paritätischen in Bayern: „Viele Vorschläge zur Verbesserung der extrem angespannten Situation in den Kitas liegen seit Langem auf dem Tisch. Die Umsetzung geht viel zu langsam voran. Die Politik muss endlich schnell und ambitioniert handeln! Als allererstes muss die Betriebskostenlücke geschlossen werden, damit alle Kitas auskömmlich finanziert sind – unabhängig von der Finanzkraft der jeweiligen Kommune.
“FRÖBEL-Geschäftsführer Stefan Spieker ergänzt: „Um die eklatante Personallücke insbesondere in München zu schließen, müssen dringend mehr Fachschulplätze zur Verfügung stehen. Nur so bekommen wir mehr gut ausgebildete pädagogische Fachkräfte ins System. Gleichzeitig müssen Fach- und Führungskarrieren in der frühen Bildung zum Standard werden. Deshalb hat FRÖBEL frühzeitig inhaltliche Karrierewege neu etabliert. Nur so schaffen wir eine gute Bindung für unsere Kolleg*innen, die sich innerhalb der frühen Bildung beruflich weiterentwickeln möchten.“
Beate Höß-Zenker von der Pfennigparade: „Die individuelle Förderung der Kinder – ob mit oder ohne gesonderten Förderbedarf – muss gewährleistet sein. Dafür muss die Politik handeln – und zwar mit gesicherten Modellen für refinanzierte Anstellungen und einfachen Anerkennungsverfahren, die schnell und lebenspraktisch sind.“

Susanne Schönwälder von der Pfennigparade: „Wenn wir nicht so schnell wie möglich mindestens doppelt so viele Ausbildungsplätze für Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen aber auch Lehrer*innen zur Verfügung stellen, wird der gesamte Bildungsbereich kollabieren. Von Inklusion im frühkindlichen Bildungsbereich braucht man gar nicht sprechen, denn hierfür stehen kaum Ressourcen zur Verfügung.“

Raymond Walke von PariKita bekräftigt: „Ausbildung ist eine wichtige Stellschraube gegen den Fachkräftemangel. Die Auszubildenden brauchen eine gute Begleitung und Anleitung in den Einrichtungen. Für diese Aufgabe benötigen die Praxismentor*innen eine gute Vorbereitung und ausreichend Zeit und die Kita-Träger eine gesicherte und auskömmliche Refinanzierung.“ Den Forderungskatalog finden Sie unter folgendem Link : www.kitapolitiktage.de
Zu den Initiatoren, die neben der Pfennigparade beteiligt sind
Der Paritätische in Bayern ist einer der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege. Dem Paritätischen in Bayern haben sich rund 800 Mitgliedsorganisationen angeschlossen, die in allen Bereichen der Sozialen Arbeit tätig sind. Darunter sind zahlreiche Träger von Kindertageseinrichtungen. Außerdem ist der Verband selbst Träger von sozialen Einrichtungen. Der Paritätische ist parteipolitisch und konfessionell unabhängig und an keine Weltanschauung gebunden.
FRÖBEL ist Deutschlands größter überregionaler freigemeinnütziger Träger von Kindertageseinrichtungen. FRÖBEL betreibt aktuell 225 Krippen, Kindergärten, Horte und weitere Einrichtungen in zwölf Bundesländern. Mehr als 5.000 Mitarbeitende arbeiten gemeinsam für die beste Bildung, Erziehung und Betreuung von über 20.000 Kindern. https://www.froebel-gruppe.de/
PariKita – der Paritätische Bayern: Die gemeinnützige Paritätische Kindertagesbetreuung GmbH engagiert sich seit über 30 Jahren im Bereich der Kindertagesbetreuung. In 64 eigenen Einrichtungen und Kooperationen mit Firmen und Kommunen werden etwa 3.000 Kinder im Altern von null bis zwölf Jahren im Großraum München, Nürnberg und Regensburg betreut. https://www.parikita.de/
Hier finden Sie den Flyer zu den KitaPolitikTagen (PDF)
Sie wollen mehr erfahren? Schauen Sie in unsere Forderungen an die Bayerische Politik (PDF)