Geistesblitz und Taktikwitz

Alt und jung, Frauen und Männer mit unterschiedlichen Behinderungen an einem Tisch – dafür steht das große Schachturnier, das die Münchener Schachstiftung in Kooperation mit der Stiftung Pfennigparade bereits seit 2008 veranstaltet.

Jubelnder Mann

Eine Behinderung ist beim Schach kein Handicap.

zwei motorisch stark eingeschränkte Personen spielen mittels einem Assistenten gegen einander Schach
Schachkundige Assistenten unterstützen die Spieler, Foto: © Münchner Schachstiftung
Zwei Schachspieler geben sich mit Unterstützung eines Assistenten die Hände
Unterstützung auch beim Handschlag für den Sieger

Es begann mit einem schachbegeisterten Schüler

Er nahm Einzelunterricht an der Münchener Schachakademie und wünschte sich für die Zukunft Schachpartner. So schlug er vor, an den Ernst-Barlach-Schulen Schachunterricht anzubieten. Die Münchener Schachstiftung ließ sich von der Idee inspirieren und startete 2008 mit Schachkursen für Menschen mit Behinderung. Ein voller Erfolg!

Denksport macht Menschen mit Behinderungen stark

Rollstuhlfahrer*innen und Menschen mit Gehbehinderungen, Schlaganfall-Patient*innen, Menschen mit Muskelschwäche und Spastik-Betroffene treffen sich seit über zehn Jahren jede Woche in der Stiftung Pfennigparade zum Schachspielen. Angeleitet und betreut werden sie dabei von Schachtrainer*innen der Münchener Schachakademie. Auch jetzt während Corona wird weiterhin online trainiert.

Der Höhepunkt des Schach-Jahres in der Pfennigparade ist das jährliche große Schachturnier, bei dem die Spieler*innen in spannenden Runden zeigen können, was sie im vergangen Jahr (dazu-) gelernt haben. Das Schachturnier organisieren die Reha-Kund*innen größtenteils selbst.

Eine Behinderung ist beim Schach kein Handicap

Unter den Teilnehmer*innen sind viele Menschen, die die Schachfiguren nicht selbst bewegen können. Doch das ist kein Hindernis: Wer beim Ausführen der Züge Unterstützung braucht, bekommt eine schachkundige Assistenz, die nach den Ansagen die Figuren platziert. Seit Jahren engagieren sich Freiwillige aus den Reihen der Schachstiftung.

Was sagen unsere Schachspieler über das Schachspielen?

Schachspieler Alexander Bassarini
(Bewohner der Pfennigparade)

Schach ist ein Strategiespiel und jede Partie enthält eine neue Situation, in der man sich zurechtfinden und aufgrund seiner Erfahrungen einen Plan aufbauen muss. Man wird ständig gefordert und muss mitdenken.

Was macht Ihnen am Schach Spaß?

Ich finde Schach unterhaltend, aber auch herausfordernd. Schach ist gewissermaßen wie ein Kampf und man möchte wissen, ob man besser als der Gegner sein wird. Wenn man länger spielt, ist es unglaublich spannend, Erfahrungen zu sammeln und mit Mustererkennungen zu arbeiten.

Ist Schach inklusiv?

Ja, und die Turniere zeigen das ganz wunderbar. An den Turnieren sind Menschen mit sehr verschiedenen Behinderungsbildern und Einschränkungen beteiligt und trotzdem funktioniert alles reibungslos – Schach zeigt, dass alles möglich ist.

Was bedeutet Schach für Sie?

Schach ist für mich ein geistiges Training und es bietet die Möglichkeit, sich mit Menschen zu treffen, die ein ähnliches Interesse haben. Schach bringt Nervenkitzel und ist durch den Erfahrungsaustausch immer sehr lehrreich.

Warum macht Schach schlau?

Schach ist ein Strategiespiel und jede Partie enthält eine neue Situation, in der man sich zurechtfinden und aufgrund seiner Erfahrungen einen Plan aufbauen muss. Man wird ständig gefordert und muss mitdenken. Sobald man nicht mehr konzentriert ist, kann der Gegner den Nachteil sofort ausnutzen. Mein Lieblingszitat lautet: „Schach ist eine Übung der Denkfähigkeit und der Erfindungsgabe: Wir müssen nämlich überall dort, wo wir uns der Vernunft bedienen, eine ausgearbeitete Methode zum Erlangen des Ziels haben.“ (Gottfried Wilhelm Leibnitz).

Ist Schach nicht langweilig?

Nein, beim Schach gibt es ständig Überraschungseffekte. Jede Partie ist anders und so kann es gar nicht langweilig werden.

Schachspieler Marin Spitzl
(Schüler der Ernst-Barlach-Schulen)

Das schönste Erlebnis für mich war, als ich mit meiner Schulmannschaft Deutscher Vizemeister wurde.

Was macht Dir am Schach Spaß?

Dass jeder Zug das ganze Spiel verändern kann.

Warum macht Schach schlau?

Man lernt nie aus, man lernt immer wieder, neue Stellungen zu meistern.

Was war Dein schönstes Erlebnis beim Schach?

Das schönste Erlebnis für mich war, als ich mit meiner Schulmannschaft Deutscher Vizemeister wurde.

Ist Schach nicht langweilig?

Nein, es macht immer Spaß, sich neuen Herausforderungen zu stellen.

Schachspieler Werner Schwarz
(Bewohner der Pfennigparade)

Schachspielen fördert die Konzentration und das Gedächtnis. Es verbindet Wissen und Intuition. Es fördert und fordert einen. Schach ist Mathematik und Kunst in einem.

Was bedeutet Schach für Sie?

Schach ist ein Hobby und für mich wie tägliches Zeitungslesen. Es gehört dazu. Ich lese täglich auf „chessbase“ was es Neues gibt. Schach eröffnet eine interessante und besondere Welt, die viele spannende Geschichten zu bieten hat sowie große Namen von Spielern mit außerordentlichen Fähigkeiten.

Wie oft spielen Sie Schach?

Ich nehme regelmäßig an den Schachkursen der Pfennigparade und an Kursen im Internet teil. Ich besitze selbst mehrere Schachcomputer und -programme. Täglich mache ich daher kleine Kurzpartien am PC und löse Schach-Aufgaben, ähnlich wie andere Kreuzworträtsel machen.

Warum macht Schach schlau?

Schachspielen fördert die Konzentration und das Gedächtnis. Man lernt sich zu entscheiden und mit der Zeit umgehen. Es verbindet Wissen und Intuition. Es fördert und fordert einen. Schach ist Mathematik und Kunst in einem.

Sind Sie  ein guter Verlierer?

Ich denke ja, ich spiele eigentlich nur zur Muse. Das Gewinnen ist dabei nicht so wichtig. Meistens spiele ich sowieso nur mit dem Computer und nehme auch Züge zurück. Ich will nur ein bisschen üben, lernen und mehr verstehen.

Schachspieler Luca Gerlich
(Schüler der Ernst-Barlach-Schulen)

Schach bedeutet für mich Entspannung. Beim Schachspielen ist alles viel berechenbarer als in der Welt um uns herum.

Was bedeutet Schach für Dich?

Schach bedeutet für mich Entspannung. Beim Schachspielen ist alles viel berechenbarer als in der Welt um uns herum.

Was war Dein schönstes Erlebnis beim Schach?

Das erste Mal gegen meine Mutter zu gewinnen.

Ist Schach inklusiv?

Ja, auf jeden Fall. Menschen mit Körperbehinderung ist es möglich, durch die festgelegten Koordinaten ganz ohne Einschränkungen zu spielen.

Warum macht Schach schlau?

Schach stärkt meiner Meinung nach stark das logische und rationale Denken.“

Zwei Schüler*innen beim Schachspielen
Schach: ein Spiel für Jung und Alt
Ein junger Mann mit Pokal und Urkunde
So sehen Sieger aus

Einblicke in bisherige Schachtuniere

Turnier in der Pfennigparade „Geistesblitz und Taktikwitz“

Siegerehrung für das Turnier an der Pfennigparade

Weitere Informationen finden Sie auch auf der Seite der Münchener Schachstiftung:

Website der Münchener Schachstiftung

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