thINK free – Ein Tag zurück im Arbeitsleben

Im Inklusionsprojekt „thINKfree“ erleben Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam einen ganz besonderen Arbeitstag.

think free 1 Tag - viele Chancen

Wie alles begann …

„Wenn Sie einen Tag lang eine Arbeitsstelle Ihrer Wahl besuchen könnten, welche wäre das?“ Beginnt bei Ihnen auch sofort ein Kopf-Kino? Raumstation ISS, Bundeskanzleramt, Trainerbank eines Fußball-Erstligisten, das Eis-Paradies am Eck … im glücklichsten Fall vielleicht sogar der aktuelle eigene Arbeitsplatz?

Engagierte Mitarbeiter*innen der Perspektive GmbH (der Förderstätte der Pfennigparade) stellten diese Frage im April 2017 ihren Reha-Kund*innen. Diese sind zumeist verunfallt und haben dabei so schwere Beeinträchtigungen erlitten, dass sie nicht wieder am regulären Arbeitsleben teilnehmen können. Bis zum Unfall waren sie in den unterschiedlichsten Berufen und Branchen tätig und haben Pläne für ihre Karrieren geschmiedet.

Die Resonanz und Bandbreite bei ihrer Befragung war riesig. Von der Schreinerei, zum Friseursalon, der Kfz-Werkstatt, dem Bio-Laden bis hin zum Fitnessstudio war alles dabei. Häufig knüpften die Wünsche da an, wo sie mit dem Unfall ein abruptes Ende gefunden hatten: „Wieder einmal die eigene alte Arbeitsluft schnuppern“, lautete eine Sehnsucht. Aber auch der Wunsch, etwas Neues kennen zu lernen oder die Arbeitswelt eines Freundes zu erleben, wurde geäußert. Damit waren die Idee und der Grundstein für das Inklusionsprojekt „thINK free“ gelegt.

Christian Vögl

„Ich war schon immer an Autos interessiert und würde gerne ein Arbeitsalltag in einem Autohaus kennenlernen.“

Christian Vögl, 23 Jahre
Berufswunsch: KFZ Mechaniker

Mit Kreativität und Engagement für Projekttage im Sozialraum

Um die festen Arbeitsangebote innerhalb der Förderstätte um Projekttage im Sozialraum, also bei Unternehmen vor Ort in Unterschleißheim für die Reha-Kund*innen zu erweitern, machten sich die Inklusionsmanager*innen der Perspektive auf die Suche nach Kooperationspartnern. Von großer Begeisterung für das Vorhaben bis hin zu einer eher ablehnenden Haltung ernteten sie unterschiedliche Reaktionen.

Mit viel Elan, Kreativität und Durchhaltevermögen gelang es den Projekt-Verantwortlichen schließlich bis heute zahlreiche Projekttage für Reha-Kund*innen zu ermöglichen: Ein Friseur, ein Kindergarten, ein Architekturbüro, eine Metzgerei und noch mehr kleine Betriebe und Mittelständler öffnen ihre Pforten für die thINK free- Teilnehmer*innen aus der Förderstätte, die diese Projekttage lieben.

Wie sehr die Teilnehmer*innen die Projekttage genießen und wie sie diese erleben, können sie Ihnen allerdings selbst am besten beschreiben:

Projekttage – Mehrwert für Alle

Selbstverständlich werden die Beteiligten nicht allein gelassen. Begleitet werden sie immer von Mitarbeiter*innen aus der Perspektive. Das gibt Sicherheit, vor allem für die mitmachenden Unternehmen, die häufig zum ersten Mal mit dem Thema Behinderung in Berührung kommen.

Hier liegt auch der große Mehrwert für die Betriebe, die sich auf einen Projekttag einlassen: Die Begegnung mit Menschen mit Behinderung ermöglicht einen intensiven Perspektivwechsel, den Abbau von Berührungsängsten und von Vorurteilen. Für die Sozialkompetenz der Mitarbeiter*innen und die Wahrnehmung der eigenen Persönlichkeit sind die gemeinsam verbrachten Stunden eine große Chance. Daher haben sich bereits einige langfristige und nachhaltige Kontakte zwischen Unternehmen und der Perspektive entwickelt.

Dass dieses Projekt ein echtes Inklusionsprojekt ist, zeigt sich auch daran, dass die Förderstättenbesucherinnen nach ihren Arbeitseinsätzen von ihrer Umgebung neu und ganz bewusst wahrgenommen werden.

Das Mittendrin sein, z.B. durch Zuarbeiten im Betrieb, Flyer verteilen, Shreddern, kleine Serviceleistungen ausführen, führt einerseits natürlich zu Anerkennung und Wertschätzung für die Reha-Kundinnen. Aber auch dazu, dass Menschen mit Behinderung im Sozialraum sichtbar werden.

Dadurch werden sie Teil der Gesellschaft und können am Arbeitsleben und am sozialen Umfeld teilhaben.

Sandra Jorns

„Der Beruf der Friseurin interessiert mich sehr, da ich gern zu fremden Menschen Kontakt habe. Außerdem probiere ich gerne neue Frisuren aus.“

Sandra Jorns, 43 Jahre
Berufswunsch: Friseurin

„Mein Beruf als Altenpfl eger hat mich vollkommen ausgefüllt. Ich würde sehr gerne wieder einen Einblick in meinen alten Arbeitsalltag bekommen.“

Mehmet Ceteoglu, 50 Jahre
Berufswunsch: Altenpfleger
Mehmet Ceteoglu

Sind Sie neugierig geworden?

Möchten Sie sich als Unternehmer*in einbringen und einen Projekttag ermöglichen oder mehr über thINK free erfahren?

Dann freuen wir uns über Ihren Anruf oder eine E-Mail.

Ansprechpartner:
Christian Landbeck
Tel.: +49 89 8393-4400
christian.landbeck@pfennigparade.de

think free 1 Tag - viele Chancen Inklusion möglich machen Pfennigparade Das Rehabilitationszentrum in München Pfennigparade Perspektive GmbH Förderstätte und Wohnen für Menschen mit kognitiver Behinderung

Weitere Informationen zum Projekt thINK free und zu Ihren Vorteilen als mitmachendes Unternehmen finden Sie in unserer Broschüre.

Broschüre thINK free (PDF, ca. 683 kB) herunterladen